Hallo ihr Lieben,
zuallererst: Es tut mir so leid, dass ich das Forum so stiefmütterlich behandelt habe Ich hätte gerne öfter reingeschaut, aber wie das so ist, auf einmal steht man im realen Leben vorm totalen Chaos. Ich hoffe, euch und euren Lieben geht's weitestgehend gut
Bei mir haben sich Schwierigkeiten ergeben, vor denen immer gewarnt wird, mit denen ich so aber nicht gerechnet hätte. Einige von euch hatten ja eventuell mitbekommen, dass ich gesundheitlich nicht sonderlich gut aufgestellt war, jetzt ist meine Gallenblase raus, mir geht es eigentlich gut - und prompt tut sich ein anderes Problem auf.
Ich schildere hier mal meine Lage, das hat aber nur indirekt mit dem eigentlichen Problem zu tun/ist Hintergrundinfo; für das eigentliche Thema geht's unten bei der fettgedruckten Überschrift weiter.
Meine Situation ist momentan folgende:
Als ich mit meiner eigenen Gallenproblematik im Krankenhaus war, ist mein Opa gefallen und hat sich den Oberschenkel gebrochen. Wie mein Opa so ist, musste es natürlich eine verhältnismäßig komplizierte Angelegenheit werden Da er das Bein nicht belasten durfte/darf, sollte er ursprünglich für etwa vier bis sechs Wochen in Kurzzeitpflege und danach in Reha - aber dann kam Corona und Opa wäre wegen des Besuchsverbotes und der gesamten Situation im Altenheim ungelogen fast eingegangen. Also haben wir ihn nach Hause geholt, er hatte mittlerweile einen Rollstuhl bekommen und konnte von Anfang an prima damit umgehen; ein Pflegedienst war bestellt, ein Pflegebett für daheim hatten wir ebenfalls geordert, Opa wollte aber auf Gedeih und Verderb an einem Freitag heim. Das Pflegebett kam den Dienstag darauf......allerdings kam an diesem Tag auch ungeplant und überraschend meine Oma ins Krankenhaus
An der Stelle möchte ich einschieben, ich habe mir um meine Oma schon länger Sorgen gemacht. Mein Opa (Jahrgang 1937) ist seit etwa fünf Jahren schwer krank und in vielen Dingen hilfsbedürftig, seit vier Jahren hat er einen künstlichen Darmausgang, um den sich meine Oma kümmert, er war vor seiner Diagnose (Plasmozytom) vollkommen fit, konnte laufen, Gartenarbeiten machen etc. Seitdem schafft er das alles nicht mehr, geht auch schon lange nur noch mit Rollator, und meine Oma übernimmt - obwohl ihre Kinder und ich als Enkelin ihr fortlaufend Hilfe anbieten - fast alles alleine. Sie selbst ist vier Jahre jünger als mein Opa, also auch schon fast 80, und hat mit Rheuma ihr eigenes Päckchen zu tragen, nimmt aber keine Rücksicht darauf. Seit mein Opa gefallen war, war sie auch psychisch noch angespannter als sonst und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Stress und die Überarbeitung sich mal deutlicher bemerkbar machen.
So musste sie also mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus, letztendlich war sie eine Woche dort und hat "nur" einen Stent gesetzt bekommen. Trotzdem war das für sie scheinbar ein Weckruf.
Die acht Tage, die sie weg war, habe ich mich bei meinem Opa einquartiert und die Pflege übernommen, wir waren ein richtig gutes Team und haben alles gut hinbekommen - und nebenher sogar noch einigermaßen Omas Standards entsprechend den Haushalt geschmissen
Ich hatte von Anfang an vor, noch etwas zu bleiben, wenn meine Oma heimkommt - und hatte irgendwie den Wunsch entwickelt, doch ganz bei den beiden einzuziehen. Vor ein paar Jahren sind meine Frau und ich wegen meiner Großeltern in dasselbe Dorf gezogen, damit ich öfter nach den beiden sehen kann. Als ich dann aber die Woche über dauerhaft hier war, habe ich gemerkt, was das für einen Unterschied macht - ansonsten war ich ja doch nicht so oft da wie ich gewollt hätte, hatte immer "den anderen Haushalt" im Hinterkopf und so weiter. Als dann auch noch meine Oma, als sie aus dem Krankenhaus kam, Hilfe angenommen hat, war das noch mehr Bestätigung. Ich habe seitdem jeden Abend meinen Opa ins Bett gebracht und an den meisten Tagen auch seine Kotbeutel gewechselt, durfte für die Mahlzeiten den Tisch decken und abräumen und sogar mal kochen, und im Garten darf ich mittlerweile auch mithelfen. Meine Oma hat mich sogar gefragt, ob ich für sie die Straße kehren kann!!
Meine Frau findet die Idee auch gut. Wir hätten hier eine eigene Etage, würden weniger Miete zahlen und hätten wahrscheinlich generell diverse Vorteile. Im Gegenzug könnte ich meinen Großeltern bei allem möglichen helfen, da ich ja sowieso zuhause bin. Allein die Tatsache, dass jemand mit Führerschein da ist, würde den beiden schon helfen - mein Opa kann kein Auto mehr fahren und meine Oma hat zwar einen Führerschein, ist aber seitdem sie ihn vor über 50 Jahren gemacht hat (außer im ersten Jahr) nicht mehr gefahren. Dementsprechend - wir würden alle profitieren, auch wenn sicher alle Kompromisse eingehen müssten.
UND JETZT KOMMT DER EIGENTLICHE KNACKPUNKT
Die Vögel haben in meiner jetzigen Wohnung ein eigenes Zimmer, das sollte sich auch nicht ändern.
Allerdings sind die Wohngegebenheiten hier andere. Es gibt in der Etage, in der wir wohnen würden, ein sehr kleines Zimmer mit Schräge, das ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zum jetzigen Zimmer wäre. Dann gibt es als einzig anderes in Frage kommendes Zimmer ein sehr langgezogenes, in dem es aber an der Decke solche Zwischenbalken gibt, die wahrscheinlich "giftig" lackiert sind.
Alternativ gibt es im Keller (nicht unterirdisch) einen Raum, der von den m² her etwa so groß ist wie das aktuelle Vogelzimmer, allerdings ist die Decke dort spürbar niedriger - ich denke höchstens etwa 2,20m im Gegensatz zu wahrscheinlich über 2,50m jetzt (müsste ich mal nachmessen). Und dieser Raum ist kaum heizbar.
Das kommt mir vor wie die Wahl zwischen Pest und Cholera
Das Problem, vor dem ich stehe, ist eigentlich das: Ich muss quasi zu meinen Großeltern. Ich liebe die beiden so sehr und genieße die Zeit, die wir miteinander haben, ich freue mich, wenn ich ihnen helfen kann, ich sehe momentan jeden Tag, wie sehr es meine Oma entlastet, dass ich einfach nur da bin - selbst wenn ich nichts aktiv helfe, macht für sie einen Unterschied, zu wissen, dass noch jemand da ist. Ich glaube vor allem auch nachts. Mein Opa hat den Gedanken, dass ich hier einziehe, direkt für die beste Idee seit Langem befunden, und ich hab ihn selten so strahlen sehen wie bei den ersten Überlegungen dazu, wie man das Bad oben ausbauen könnte, damit es "für seine Mädels" angemessen ist.
Ich möchte aber nicht, dass die Nymphies darunter leiden müssen. Aber abgeben will ich sie doch auch nicht
Vielleicht bin ich einfach zu dicht an der Sache, um klar sehen und eine Lösung finden zu können?
Letztendlich wären die Möglichkeiten
- Zimmer 1: in der Wohnung oben, eigentlich zu klein und zu viel Schräge; im Grunde genommen könnte man das direkt von der Liste streichen
- Zimmer 2: in der Wohnung oben, fast schon übertrieben groß, allerdings wahrscheinlich gesundheitsschädigend lackierte Holzbalken; zudem würde uns dadurch natürlich auch einiges an Wohnraum abhanden kommen, aber den Kompromiss würden wir eingehen
- Zimmer 3: im Keller, nicht beheizbar mit niedriger Decke (maximal 2,20m)
- Umgewöhnung in eine Außenvoliere???? (Platz dafür gäbe es genug, aber keiner der Vögel kennt wirklich frische Luft)
- als allerletzte Möglichkeit: Abgabe
Die Vorstellung, mich von den Vögeln trennen zu müssen, reißt mir das Herz raus. Einerseits natürlich, weil ich sie unendlich lieb habe; andererseits aber auch, weil es sicher kaum möglich wäre, alle sechs zusammen irgendwo unterzubringen, weil vier von ihnen ja schon andere Vorbesitzer haben und das nicht nochmal durchmachen müssen sollen, und dahingehend auch, weil es teilweise wirklich lange gedauert hat, Vertrauen aufzubauen. Mir würde es unfassbar leid tun, die Piepser weggeben und sie damit gewissermaßen enttäuschen zu müssen. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht erzwingen, sie mit herzunehmen, wenn sich keine geeignete Lösung findet.
Ich kann aber deswegen auch nicht-nicht umziehen, das würde ich mir dann auch bis in alle Ewigkeit vorwerfen.
....ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie man mir hierbei helfen soll, aber vielleicht könnt ihr irgendwas dazu sagen?
Da wir unsere Wohnung noch nicht gekündigt haben und hier noch einiges zu tun ist, bevor wir einziehen wollen, habe ich übrigens mit der Entscheidungsfindung und gegebenenfalls Zimmer- oder Außengestaltung noch Zeit - theoretisch so viel ich möchte, wir können uns mit der Kündigung der alten Wohnung ja danach richten, wie gut wir vorankommen.