Oh je, o je.... gefühlte 100 Jahre habe ich nicht mehr berichtet was sich hier so zugetragen hat. Nun denn:
Zum Anfang gleich die guten Nachrichten, alle sind putzmunter und wohlauf.
Georgy und Amigo sind immer noch ein Paar und aus dem Macho wurde mit der Zeit sogar ein richtig liebevoller Nymphensittichgatte.
Checker hat es irgendwann doch geschnallt, Nomen est Omen, seine Iuno geelicht und mutiert langsam zum Oberhaupt. Wer hätte das gedacht? Nachdem er so dusselig war?!
Das Traumpaar Joki (Jokele) und Nicki sind immer noch einfach ein Traum. Er (Nicki) unterrichtet die Junghähne im Balzgesang. Er ist und bleibt einfach der beste Sänger im Schwarm. Übrigens Joki's Schnabel wächst nun gerade und muss höchstens zweimal im Jahr gekürzt werden. Es kann sein, dass es sich ganz auswachsen wird. Sie fliegt nun auch ebenso fleissig, wie alle anderen. Das wird Christiane besonders freuen.
Maxi und Murphy sind ebenso ein Dreamteam, wobei sich der kleine Murphy als echter Draufgänger erweist und die 4 Jahre ältere Maxi voll im Griff hat.
Dann wäre da noch Pitri, unser alter Opa. Er ist das größte Wunder. Aber dazu später mehr.
Anfang des Jahres hatten wir noch fünf kleine Nymphen aufgenommen, zur Vermittlung. Drei Mädels und zwei Jungs. Drei Vögel hatten wir gut vermittelt, doch bekamen wir zwei,ein Pärchen, wieder zurück, wegen Allergie. Es war ein Trauerspiel, denn es flossen eine Menge Tränen, als wir die Vögel wieder abholen mussten.
Von der kleinen wf Henne haben wir leider nichts mehr gehört und hoffen sie hat es gut angetroffen.
Mein Mann war es dann auch Leid, mehr oder weniger. Er , wir beschlossen, es bleiben alle hier. Das Vermitteln ist nichts für uns. Es tut doch ganz schön weh und man macht sich große Gedanken, ob sie es auch alles gut antreffen. Deshalb waren wir eigentlich gar nicht so böse, dass zwei wieder zurückgekommen sind. Und wie es das Glück wollte, so haben sich aus den vier jungen Nymphen, die dann wieder hier saßen, auch die Verpaarungen über Kreuz ergeben, die wir uns erhofft haben.
Weil 13 Nymphensittiche viel Platz brauchen, planten wir eine AV zu bauen. Leider ging dann unser Auto kaputt, so dass das hierfür Ersparte in die teure Reparatur bzw. Neuanschaffung einfließen wird. Aber Glück im Unglück nenne ich es, denn die Schar wäre ohne den Opa in die AV gezogen. Wir hatten die Angst, er würde dem Wetter draußen nicht mehr standhalten können.
Also haben wir alles umgeschmissen und die Nymphensittiche in ein eigenes Zimmer umquartiert. Was für ein Glück. Denn schon bei der Umsiedelungsaktion war zu merken, dass man den Alten keinesfalls vom Rest der Bande trennen darf. Nur machte uns seine Gebrechlichkeit und seine schlechten Flugkünste Sorgen. Schließlich hat er weder Schwung- noch Schwanzfedern. Ja sein herrlicher langer Schwanz ist Vergangenheit. Er hat sich bei Abstürzen die Federn abgebrochen... und der Tierarzt macht uns keine Hoffnung, dass die Federn sich noch einmal regenerieren werden. Opa Pitri ist, wie Doc Vogelkundig erklärte, über den Zenit und wir sollen für jeden Tag danken, den er noch gut erlebt.
Also haben wir für ihn das Vogelzimmer seiner Behinderung gerecht eingerichtet. Heu polstert die gefährlichen Stellen, Leitern erleichtern ihm den Aufstieg und er hat extra einen offenen Käfig, wo er sich auch mal ausruhen kann. Aber was macht der alte Kerl. Er flattert, was das Zeug hält und klettert in den Kirschzweigen umher. Es ist kaum zu glauben, aber er fliegt sogar drei vier Meter und schafft die Landung immer sanft auf dem Boden oder sogar in den Zweigen. Es ist unglaublich, aber er nötig uns unglaublichen Respekt ab. Was dieser tapfere kleine Kerl leistet ist unglaublich. Schließlich hatte man ihm in jungen Jahren schon die Hände coupiert, so dass er keine Schwungfedern mehr hat und nun fehlen ihm auch noch zwei Drittel seiner Schwanzfedern. Hauptsache ist für ihn, er ist mitten im Schwarm dabei. Und wir hoffen, dass er noch viele Tage dabei bleibt.
Joki und Nicki, die beiden Bayern sind ja auch so ein kleines Wunder. Madame Joki hatte mit Aspergillose und einer vergrößerten Leber zu kämpfen, als sie zu uns kam. Das war auch der Grund für den zu schnell und dadurch schief wachsenden Schnabel. Wenn alle anderen flogen, sie pflegte lieber zuzuschauen. Inzwischen fliegt sie ebenso wie alle anderen und der Tierarzt ist hoch zufrieden. Den ganzen Tag frische Luft, wir haben das Fenster vergittert, damit es immer geöffnet bleiben kann, so lange es das Wetter zulässt. Viel Bewegung und gesundes Futter haben geholfen. Es hat zwar eine ganze Weile gedauert, aber jetzt ist ihr nichts mehr anzumerken, sie ist ebenso quirlig wie alle anderen.
Im Frühjahr wird dann hoffentlich die A-Voliere gebaut werden können und so Gott will, wird Pitri, unser alter Nymphensittich im nächsten Jahr auch noch ein paar schöne Tage draußen erleben dürfen. Wir wünschen es uns und ihm.
Aus den vier Jungspunden haben sich zwei wunderschöne Pärchen gebildet und sie haben sich harmonisch ins große Ganze eingefügt. Einer der beiden Junghähne übt und übt und übt und singt oft mit Nicki im Duett. Es klingt toll, wenn die beiden Männchen die gleiche Melodie anstimmen. Wer so was noch nicht gehört hat, kann es kaum glauben. Unsere Nachbarn sind begeistert. Hoffentlich sind sie es auch noch, wenn im nächsten Jahr Beide mitten in der Nacht ein Lied anstimmen.
Ihr seht also, hier ist alles in bester Ordnung. Wir haben keine Krankheiten, keine Verluste zu beklagen, wofür wir sehr dankbar sind. Ich klopfe täglich auf Holz und danke dem lieben Gott dafür, doppelt gemoppelt hält besser.
Irgendwann melde ich mich mal wieder. Auch wenn es selten ist, dass ich mich hier aufhalte, so habe ich euch trotzdem nicht vergessen. Aber ihr wisst ja, keine Nachrichten, sind gute Nachrichten.
Herzliche Grüße @ all und ganz besonders herzlich auch nach Bayern
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