Nymphensittich hat stark am Flügel beblutet

Hallo zusammen,

ich habe nochmal ein Anliegen wegen meinem Peeta und brauche ein bisschen Beratung.

Ich habe ihn vor ca. 90 Minuten so aufgefunden. Er hat sich recht schnell und problemlos einfangen lassen. Das wäre heute Morgen nicht so bei ihm möglich gewesen. Ich habe mich natürlich sofort erschrocken und wusste nicht, was los ist. Ich habe ihn dann etwas Blut feucht abgewischt und ihn später nochmal angeschaut.

Dabei habe ich auch eine kleine Fleischwunde ertastet und angeschaut, die oben am Flügel direkt neben meinem Daumen oben links ist, bei dem Bild, wo nur der Flügel zu sehen ist. Sie ist etwa 2-3 mm lang, ist aber nicht tief und sah nicht so aus, als ob es noch bluten würde. Vermutlich ist deswegen im geschlossenen Zustand das Bein so vollverschmiert gewesen. Ich habe dann noch ganz bisschen Wundspray versprüht. Ich weiß nicht, ob er noch mehr Verletzungen hat, will ihn jetzt aber in Ruhe lassen, nicht, dass er wieder stark blutet. Ob dies wieder der Fall ist, ist schlecht einzuschätzen. Tropfen oder so tut nichts mehr. Es wird vermutlich noch das Blut von vorhin sein. Die Bilder, wo er normal auf der Stange sitzt, habe ich gemacht, nachdem ich ihn untersucht habe.

Ich habe ihn davor mit den anderen gebadet. Dass ihnen das Baden so gefällt, habe ich erst vor 2-3 Monaten herausgefunden. Ich dusche sie mit einem Sprühding jetzt so alle ein bis zwei Wochen. Ihm macht das eigentlich immer am meisten Spaß und er ist immer am nässesten. Nach dem Baden habe ich an der linken Wange schon so eine kleine Rötung gesehen, die ich aber nicht zuordnen konnte. Manchmal hat er nach dem Baden ganz leicht irgendwo auch was Rotes gehabt, aber nie irgendwas Schlimmes. Ich weiß nicht, ob er das vielleicht nicht verträgt und die Haut dann leicht aufzureißen ist. Danach habe ich noch den Käfig innen ein bisschen trocken gemacht, während sie aus Schreck etwas herumgeflogen sind. Ich weiß nicht, ob er sich dabei verletzt hat oder sich eine Feder rausgerissen hat. Den Käfig habe ich vor bzw. während des Badens gereinigt. Eine blutige Feder ist mir nicht aufgefallen. Dass er so stark sichtbar geblutet hat, ist auch erst viel später nach dem Baden um 19:30 Uhr passiert bzw. war dann erst für mich sichtbar.

Ich weiß auch, dass er zu dick ist und eventuell Leberprobleme hat, auch wegen des langen Schnabels. Seit 1-2 Jahren kriegen sie auch nur Körnerbudenfutter. Keine Ahnung, ob das damit etwas zu tun haben kann.

Das ganze Zimmer stinkt nach Blut und vorhin, als es noch heller war, hat er sich dann gleich an den blutigen Stellen geputzt. Ist das so wie beim Menschen, dass man sich dann übergeben muss?

Und könnt ihr einschätzen, wie dringend es ist und was man alles machen kann? Ich habe auch ein bisschen Ferrum arsenicos. C30 in den Trinknapf gegeben. Nachts trinkt er natürlich nichts und wollte es vom Finger nicht wirklich aufnehmen. Es soll anscheinend blutstillend wirken.

Auf jeden Fall schaue ich, dass ich morgen einen Tierarzt erreichen kann, um am selben Tag noch einen Termin, am besten um 15:00 Uhr, zu bekommen. Habt ihr dabei Erfahrung?

In Frage würde die Mobile Vogelpraxis von Bianka Schink kommen. Er war dort einmal Patient, aber die Kosten werden hier unter den Umständen höher ausfallen. Dann gibt es noch die Vogelklinik von der LMU in Oberschleißheim. Ich kenne diese Klinik, sie ist etwas weiter von uns entfernt und ich fühle mich dort auch nicht sicher, meinen Vogel dort eventuell stationär aufnehmen zu lassen. Dann gibt es noch die Tierärztliche Fachpraxis für Vögel & Exoten Dr. med. vet. Heike Reball in Unterschleißheim, die etwas näher liegt. Diese Klinik kenne ich überhaupt nicht, aber sie hat wohl gute Bewertungen. Könnt ihr mir da einen Rat geben oder habt eine Klinik für Vögel, die ich noch nicht auf dem Schirm habe?

Wisst ihr auch, ob sich das irgendwie entzünden kann oder sonstige Risiken bestehen?

Habe derzeit ein kleines Licht brennen, um ihn zu beobachten; er sieht ganz in Ordnung aus, abgesehen von den verbluteten Stellen. Er putzt sich derzeit.

Peeta geht es derzeit ganz gut und geblutet hat er nicht mehr. Termin habe ich erst um 16:00 Uhr bekommen und fahre gleich los. Beim Käfig putzen ist mir gestern auch das rote im Bild aufgefallen, was vor den Bluten war. Jetzt hat hier jemand geschrieben das die sich auch übergeben können. Das werde ich den Tierarzt mal zeigen. Aber oberflächlich hat man nie Blut oder so oben gesehen. Kann aber auch irgendwie sein das ein Spielzeug abgefärbt hat. Ich gebe den derzeit Karotten die von allen außer ihm angenommen werden. Am Fruchtspieß biete ich derzeit Paprika und Brokkoli an, was aber bisher nicht angenommen wird.

Also er ist jetzt beim Tierarzt in Narkose. Bitte die Daumen drücken da er erhöhtes Risiko hat.

Ansonsten waren keine großen Verletzungen zu erkennen. Man macht trotzdem ein Röntgen um eventuell was über Leber rausfinden zu können. Der TA meinte er könnte einen Bruch haben was er auch abcheckt, das glaube ich aber nicht. Da würde mein Peeta anders reagieren. Unsere Vogelapotheke zuhause konnte auch nur gelobt werden. Das Röntgen lasse ich aus dem Grund machen da ich dann ein richtiges Lebermittel verschrieben bekomme. Davor war er munter und war jetzt nochmal gestresst weil er genauer untersucht worden ist. Da steigt er sich gerne trotz Beruhigungsmittel stark rein. Schnabel ist etwas zu lang aber nicht problematisch. Krallen sind nicht wirklich lang aber leicht spitz. Hoffen wir mal das er die Narkose übersteht.

Bei dem Baumwollseil, meinst du das rote oder den weißen Ring?

Also, vorweg einmal: Es ist alles gut gegangen, und Peeta ist jetzt wieder zu Hause. Das Röntgen hat keine Brüche gezeigt. Auch sonst konnten keine offenen Verletzungen gefunden werden, die behandelt oder genäht werden müssen. Der Tierarzt vermutet, dass er sich auch an der Flügelspitze verletzt haben könnte. Das Röntgen hat allerdings auch ergeben, dass er sehr viele Hämatome an den Flügeln hat, die mir auch schon optisch ein bisschen aufgefallen sind. Das sind meist so gerötete Stellen. Deswegen werde ich ihn die Woche ein- bis zweimal am Tag einfangen müssen, um ihm das Schmerzmittel Melaxicam 0,13 ml in den Schnabel zu geben. Man hat auch eine leichte Veränderung der Leber und eventuell des Herzens gesehen. Das Herz wird nicht so problematisch sein, da er sehr aktives Verhalten beim Arzt gezeigt hat. Natürlich kann man ein Leberproblem nicht komplett verifizieren, da kein Blut abgenommen werden konnte. Er wiegt fast 125 g. Die passenden Futterbestandteile haben wir schon zu Hause gehabt und haben jetzt erklärt bekommen, wie man die Portionen verteilt. Mit dabei wird für eine 7-Tage-Ration noch ein Lebermittel (Silibinin) mitgemischt. Außerdem gibt es noch homöopathische Mittel (Hepar comp.). Das rote Teil haben wir nun entfernt und durch einen Ast ersetzt. Bei den anderen Fasern hat der Arzt uns geraten, das Ganze zu beobachten. Die Krallen wurden auch gemacht, aber der Schnabel muss erst gemacht werden, wenn er irgendwie brüchig werden sollte oder noch länger wächst. Wir haben aber neben unseren zwei weißen Steinen auch nochmal Lavasteine und die Schale neu gekauft, die er auch die letzten zwei Wochen sehr gut angenommen hat. Jetzt ist er natürlich sehr müde, wippt und zittert ein bisschen auf der Stange. Wie der Tierarzt uns vorgewarnt hat, ist seine Kralle und besonders sein Bein nach der Infusion sehr stark angeschwollen. Er hatte ja auch während der Behandlung, die sogar fast 90 Minuten ging, Beruhigungsmittel bekommen, weil er ja so panisch ist. Trotzdem war er sehr aktiv, und man hat ihm gleich angesehen, dass er sich gerne in Dinge reinsteigert. Aber wie ich schon öfter das Feedback bekommen habe, ist er ein total lieber und neugieriger Nymphensittich, auch wenn der Arzt ihn behandelt.

Meine Mutter kennt auch einen Kollegen, der ihr immer frische, ungespritzte Apfelbaumäste mitbringen könnte. Ich habe leider die anderen Sorten vergessen. Vielleicht könnt ihr die nochmal nennen. Und anscheinend gibt es so eine Kräutermischung für Wellensittiche bei der Körnerbude, die man auch gerne mal geben darf. Den Namen habe ich leider auch vergessen, aber das findet man sicherlich auf der Webseite. Auf jeden Fall werde ich erstmal diese Medikamente geben, damit sich nichts in die Quere kommt, weil der Arzt meinte, wir sind da schon echt gut aufgestellt. Werde bei der nächsten Bestellung auch gleich Hepacur Leberstoffwechsel neu bestellen, da ich das immer ungekühlt gelagert hatte. Ansonsten habe ich noch einen Tipp für den ein oder anderen: Wir geben seit 2-3 Wochen immer ein Lithium-Kolloid, was helfen kann, dass die Nymphis aktiver sind. Habe die Firma gerade nicht im Kopf, aber die haben sich extra erkundigt, ob das auch für Nymphis in Ordnung ist, wo wir gleich noch ein, zwei andere nützliche Dinge bestellt haben. Hilft übrigens auch bei Menschen und der Tierarzt hat da auch keine Probleme gesehen.

Ach ja, und Birdy, der im Vordergrund zu sehen ist, haben wir dem Tierarzt mit einem Foto gezeigt. Solange diese "Fettwölbung" bei der Brust bleibt und nicht nach unten geht, kann man das so lassen und muss nicht vorbeischauen. Wenn er sich daran stören würde oder es weiter runtergehen sollte (was es nicht tut — hat er, glaube ich, schon immer, ist bloß nie so richtig aufgefallen), könnte es sein, dass der Vogel sich aufreiben kann und das unter anderem eine Verblutung zur Folge hätte.

Aktuell putzt er sich wieder und macht sich die verklebten Federn ab.

Ja, mit Schale meine ich natürlich Sepiaschale. Mit der Behandlungsdauer meine ich die Zeit vom ersten Tierarztkontakt mit dem Vogel bis zur Übergabe an mich zurück. Es gab zunächst eine Beruhigungsspritze und dann eine grobe Untersuchung. Während der ganzen Zeit gab es natürlich einen Austausch und Beratung mit dem Tierarzt. Dann gab es, wie gesagt, noch das Röntgen, bei dem er in Narkose auch nochmal genauer untersucht worden ist. Ich konnte während der ganzen Zeit, bis auf die Narkose, natürlich auch bei meinem Vogel sein. Anschließend wurden noch die Krallenspitzen gekürzt. Zudem hat Peeta immer mal wieder eine Pause gebraucht. Ich meine, lieber etwas langsamer machen, als schnell und hektisch abarbeiten. Der Tierarzt meinte, die Hämatome hätte er bekommen, weil er sich irgendwo mit den Krallen verheddern könnte und dann panisch wird. Das glaube ich eher weniger. Vielmehr glaube ich, dass es daran liegen könnte, dass er sehr enthusiastisch gegen das Gitter springt oder – was mir später noch eingefallen ist – dass er besonders nach dem Picken von unten auf dem Weg nach oben die Flügel zur Unterstützung gegen die Gitterstäbe schlägt oder er manchmal komisch aufkommt, wenn er abstürzt. Sind aber auch nur Mutmaßungen meinerseits. Vor dem Blutverlust hat er nie irgendwie die Flügel anders positioniert oder Anzeichen von Schmerzen gezeigt.

Zum Thema Futter soll ich eine 7-Tage-Ration für alle anmischen. Diese habe ich auf 40 Esslöffel aufgerundet. Da hinein kommt dann der Inhalt von der Hartkapsel Legalon. Außerdem soll man langsam bis zu einem Drittel Knaulgräser hinzufügen. Davon sind jetzt erstmal nur etwas über 5 % drin. Das soll nicht nur, weil es fettarm ist, auch das Suchen nach dem richtigen Futter fördern.

Das Kolloid, das ich gebe, ist von "From Nature to Nature" und ist ein Ionic Lithium Kolloid in wässriger Lösung. Also 99,5 % reines Lithium in destilliertem Wasser. Es hilft z. B. bei Menschen gegen Stress und vielem Weiteren und kann bei Nymphis, wie gesagt, zu mehr Aktivität führen. Einfach ein bis zwei Sprüher über das Fell geben. Oder, wenn es einem zu teuer ist, klappt nettes Reden zu ihnen genauso. xD

Natürlich war das keine 100-prozentige Diagnose, aber da ich Birdy selbst mal abgetastet habe und alles genau beschrieben habe, war es einfach nur ein Rat, zu wissen, ob man kommen muss oder eben nicht. Zudem ist er der aktivste Vogel im Schwarm und hat das eigentlich schon immer. Es ist nur nicht so richtig aufgefallen.