Hallo ihr Lieben,
da mir leider vor 3 Tagen mein Liebling Loki plötzlich verstorben ist (Atemnot nachmittags und spätabend gegen 22 Uhr ist er in der Klinik trotz Sauerstoffbox und Infusion verstorben), bin ich danach mit den anderen beiden, Engel und Nimmermehr, (beide 3 Monate alt), zum Tierarzt. Dort wurde ein starker Befall Macrorhabdus ornithogaster bei meinem weißen Nymphen Engel festgestellt (Kropfabstrich). Sammelkotuntersuchung ergab ebenfalls einen Befall mit Macrorhabdus ornithogaster, wenn auch bei weitem nicht so stark wie wohl im Kropf.
Engel hat seit ich sie/ihn geholt habe (DNA Analyse meiner beiden verbliebenden Babys steht noch aus und das Ergebnis kommt nächste Woche) bereits oft und oft hitnereinander gewürgt (ohne Erbrechen) und schläft wirklich sehr viel und aufgeplustert. Sie/er hat auch eine Glatze, aber da Engel ein schneeweißer Weißkopf mit dunkelroten Augen ist, kann das ja wohl genetisch sein. Und die Tierärztin (vogelkundig, wir sind extra zur Vogel- und Reptiliensprechstunde gefahren) meinte, es könne am am Testosteron liegen, falls Engel ein Hahn wird. Ich hatte extra gefragt wegen Befall durch Milben oder ähnliches, aber da ist nichts.
Mein grauer Nymph Nimmermehr schläft inzwischen auch recht viel und aufgeplustert, er hatte vor 4 Tagen einen Tag lang Durchfall, aber sonst nichts auffälliges seitdem, der Kot ist auch normal.
Meine zwei bekommen seit vorgestern nun 1x täglich 0,5ml Ampho Moronal auf 50ml Wasser für 28 tage, da sie nicht annähernd zahm sind, fällt fangen und in den Schnabel geben aus (wir wissen noch nichtmal, wie das mit dem wöchentlich wiegen klappen soll). Spätestens seit wir Loki aus der Voliere genommen haben und er nie wiederkam, trauen sie uns kein Stück mehr. Sie zu fangen für den Tierarzt war der Horror und (für uns) eine blutige Angelegenheit.
Nun kenne ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht mit Nymphis aus, bzw habe natürlich einiges gelesen vor der Anschaffung, aber nichts zu so einem Thema. Ich habe seit einem Monat 3 Nymphen, nun ist einer tot und zwei erkrankt an einer ( wie ich verstanden habe unheilbaren und symptomatisch immer wiederkehrenden) tödlichen Krankheit.
Ich hoffe auf dem Weg Tipps, Warnungen und Hinweise zu erhalten, mit denen ich meine Babys lebendig und am Besten symptomfrei halten kann, daher bitte egal wie klein der Hinweis sein sollte (ideales Einstreu, zusätze etc), bitte sagt mir alles, was ihr wisst. Aber bitte, bitte nicht raten, es geht um das Leben meiner Kleinen und ich habe eventuell schlechte Erfahrung mit anderen Foren, wo auch gerne geantwortet wird anhand von Vermutungen, aber da dies ein ernstes Thema ist, würde mich immer gern die Quelle des Wissens interessieren.
Ich habe folgendes von der Ärztin geraten bekommen :
Kein Zucker (füttert den Pilz)
Keine Früchte
Folgendes habe ich bisher anderswo gelesen :
Kein Honig
Keine großen Körner und Grit, reizen den Magen
Keine Knabberstangen und Kracker (oft mit Zucker)
Wenn gerade nicht Ampho über Wasser gegeben wird : sehr viel Gurke, frischer Thymian etc
Zu der Haltung bei uns :
Die Zwei wohnen in einer Voliere, 180x80x80cm. Normalerweise haben sie ganztags die Türen offen für den Freiflug (seit gestern bis morgen ist geschlossen, da wir einiges umgestalten - Baumwollseile gegen Edelstahlketten bei hängender Deko austauschen). Sie sind dann auch oft draußen, fliegen ein wenig, klettern sonst viel (wir haben einen hängenden Spielplatz gebaut und um die VOliere und den Ersatzkäfig Baumwollkletterstangen und Echtholzkletterstangen gebaut, eine "Terasse" etc. Meistens sitzen sie inzwischen jedoch irgendwo und dösen
Wir haben keine giftigen Pflanzen, das wurde alles nachgeguckt. In den Vorhangschals ist kein Blei. Wir haben eine Fadengardine inzwischen gegen eine orange-gestreifte Gardine ersetzt, damit sie deutlicher sehen "da geht´s nicht weiter".
Einstreu ist bei uns Muschelsand Marine mit Anis. Es wird einmal wöchentlich komplett ersetzt (ein Sack). Wir haben heute eine Katzenstreuschaufel geholt um nun täglich den Kot zu entfernen vom Boden.
Gewechselt wird eigentlich morgens und abends Wasser, aktuell morgens wegen der Medikamentengabe. Außerdem haben wir ein Vogelbadehaus an der unteren Tür von außen angebracht mit klarem Wasser. Da geht aber keiner ran, Engel war erst einmal dran und hat etwas genippt, ist aber eine Woche her inzwischen.
Das Essen besteht aus einer Mischung aus Großsittich- und Wellensittichfutter. Ich habe es gemischt, weil zuviel Sonnenblumenkerne ja dickmachen sollen und in Wellensittichfutter weniger Großkerne drin waren. Es ist eine 50/50 Mischung mit beigefügten Trockenkräutern aus einem Tütchen. Vorletzte Woche waren Mauserkörner beigefügt. Wir wechseln das immer, wenn ein Tütchen alle ist. Ich gebe morgens und abends je 1EL Futter in jeden der beiden Näpfe.
Das Wellensittichfutter besteht zu 100% aus Saaten und Getreide, keine weiteren Zusätze.
Das Großsittichfutter besteht aus Getreide (52,5% hirse), Saaten 26,7% (20% Sonnenblumenkerne), Mineralstoffen, Nüsse 0,5% (Risikofaktor Weil Nüsse ja immer Schimmelsporen enthalten sollen, habe ich gelesen), pflanzliche Nebenerzeugnisse, Honig (ist der zu vermeiden wie Zucker ), öle und Fette, Hefen (Beta Glucane 80mg/kg). Ohne Zuckerzustatz, Farb- und Konservierungsstoffe und künstliche Aromen.
Im Käfig hingen bisher 3x Knabberstangen in dem einen Monat (Kiwi Citrus, Früchte und Honig Ei waren es glaube ich). Eigentlich immer hängt aktuell rote Kolbenhirse im Käfig, die sollte eigentlich zum "süchtig machen" dienen, damit wir sie dann damit locken können (was wir beim wöchentlich wiegen auch brauchen werden). Aber aktuell hackt Engel noch nach mir und Nimmermehr haut einfach schnell ab Vor allem seit Loki weg war, der hatte Hirse aus der Hand genommen und Nimmermehr hat sich mit ihm zusammen getraut.
Ausstattung in der Voliere:
Baumwollstangen, Korksitzplatte, Naturholzsitzstangen, eine Seilspirale, 4 Edelstahlnäpfe (1x Grit, 2x Futter, 1x Wasser), ein Papageienglöckchenspielzeug mit 3 Glocken, ein Glöckchen an drei bunten Plastikbällen (ich achte genau drauf, dass keiner daran knabbert), eine Naturholzsitzstange mit Baumwolle an den Seiten, eine Strickleiter aus Naturästen mit Sisal befestigt.
Austattung im "Spielbereich":
Hängender großer Ast einer Korkenzieherweide (aus dem Garten meines Vaters selbst gesägt, 100% unbehandeltes Holz) an Edelstahlketten
Baumwollring
Große Seilspirale
Naturäste mit Baumwolle als kleiner hängener Kletterturm
Baumwollring waagerecht als eine Art hängede Pyramide
Ein fertig gekaufter Holzspielplatz für Sittiche, bisher unbenutzt.
Ein paar Pinienzapfen/Tannenzapfen (bisher unbenutzt, falls bedenklich, bitte warnen )
Ich weiß, das war jetzt viel, aber ich hoffe, so ergibt sich schon ein kleiner Gesamteindruck der Verhältnisse.
Achja wir sind alle Nichtraucher, es wird immer gelüftet, wenn die Kleinen nicht gerade Freiflug haben und wir versuchen sie abends so früh wie möglich nicht mehr zu stören. Abgedeckt werden sie nicht, aber im Hinterhof sind keine Laternen oder fahrende Autos, die Licht ins Zimmer werfen. Sie gehen übrigens von alleine in die Voliere zurück abends um zu fressen, das heißt wir mussten sie bisher nur einmal für den Arztbesuch fangen, da haben sie sonst keinen Stressfaktor. Bedrängen tun wir sie auch nicht, ich versuche nur ab und zu Kolbenhirse zu reichen, wollen sie das nicht, gehe ich wieder weg.
Also bitte : Hilfestellungen, Ratschläge und Verbesserungsvorschläge sind gern willkommen und auch Erfahrungsberichte höre ich gern (egal ob sie gut oder schlecht ausgingen, aus allem kann man lernen).
Eine Frage hätte ich ganz offen zuerst, ist es besser die Kleinen wenn sie keinen Schub mit starken Symptomen haben mehr zu füttern, damit sie etwas mehr ansetzen, als "normale" Nymphis? Damit sie im Ernstfall länger von ihren Reserven zehren können, während sie wieder behandelt werden. Oder falls man es mal nicht so schnell erkennt. Loki hatte KEINE sichtbaren Symptome, ich habe mir immer nur Sorgen um Engel und Nimmermehr gemacht, da diese ja immerhin sichtbare Symptome hatten. Bis Loki von jetzt auf gleich mit geschlossenen Augen, langem Hals, abstehenden Flügeln, langestreckten Beinen und schneller Atmung dasaß und sich nicht mehr verstellen konnte.
Liebe Grüße,
Christine
Mit Engel und Nimmermehr (März 2018, Geschwister)