Liebe Vogelfreunde,
meine Nymphensittichdame namens Robin ist 18 Jahre alt und war nie krank. Jetzt hab ich vor ein paar Tagen gesehen, dass sie an den Flügeln an den Rändern kleine blutige Stellen hat, an denen sie anscheinend auch geknabbert hat (denn sie hatte etwas Blut am Schnabel). Ich war daraufhin bei einer vogelkundigen Tierärztin. Diese sagte mir, dass Robin seit kurzem an ihren Flügeln knabbert (sie schloss aus dem Zustand der Wunden und, weil sie sonst ein sehr gutes Gefieder hat, darauf, dass es noch nicht sehr lange der Fall sein kann). Nun bin ich vor ca. zwei Monaten mit Robin umgezogen und wir vermuten, dass es daran liegen könnte und ihr der Umzug wahrscheinlich zu viel Stress gemacht hat. Die Tierärztin meinte, es sei nicht dramatisch und es werde Zeit brauchen, aber dann würde sich Robin sicher eingewöhnen. Sie wirkt auf mich wie immer, fröhlich und munter, schnattert und singt sehr viel und futtert wie gewohnt. Wenn ich zu Hause bin, scheint sie auch nicht an den Flügeln zu knabbern, ich vermute sie macht es entweder wenn ich nicht da bin oder nachts. Die Tierärztin gab mir ein Vitaminpulver, welches gleichzeitig die Mauser unterstützt und Bachblütenglobuli, vorsorglich hat sie auch was gegen Parasiten bekommen. Das Pulver nimmt sie sehr gut mit dem Futter mit auf, nur die Globuli spuckt sie immer wieder aus. Ich habe sie schon zu Pulver zermahlen und über Obst und Gemüse gestreut, doch sobald sie das Pulver schmeckt, spuckt sie es aus und mag nichts mehr davon essen. Ich frage mich, ob es beruhigende Kräuter gibt, die ich ihr füttern könnte? Baldrian oder Lavendel sollen ja beruhigend wirken. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auch ungiftig ist? Kräuter und Grünzeug frisst sie eher als die Globuli. Hat jemand von euch einen Tipp, wie ich ihr entweder die Bachblütenglobuli erfolgreich füttern kann oder welche Kräuter vielleicht alternativ eine enspannende Wirkung hätten, die ungiftig für sie sind?
Zu Robin: Ich habe sie bekommen, als ich 10 Jahre alt war und leider hatte die Vogelzüchterin uns nicht empfohlen, einen zweiten Nymphie anzuschaffen. Robin wurde also voll in die Menschenfamilie integriert, auch weil sie per Hand aufgezogen wurde. Sie hatte eigentlich permanent Ausgang und hat quasi in der ganzen Wohnung gelebt. Das Ganze hatte nie ein Problem dargestellt und sie fühlte sich, soweit man das von außen als Nichtvogel beurteilen kann, auch sehr wohl. Mittlerweile wissen wir, dass die Piepsis besser mindestens zu zweit gehalten werden sollten. Als ich mit 18 auszog, habe ich Robin mitgenommen und aber gemerkt, dass ihr das neue Umfeld Stress verursacht hat. Deswegen habe ich sie schweren Herzens wieder zu meinen Eltern in ihre gewohnte Umgebung gebracht und fortan immer besucht. Vor anderthalb Jahren wurde bei meiner Mutter die sogenannte Vogelzüchterlunge diagnostiziert und Robin war der Auslöser. Da Robin nun nicht mehr bei meinen Eltern wohnen konnte, habe ich sie zu mir genommen. Damals stand ich auch kurz vor einem Umzug. Robin musste nun also nach so langer Zeit entwurzelt werden und gleich mehrmals umziehen. Daraufhin ist sie superanhänglich geworden (verständlicherweise) und hat immer gerufen, wenn ich nicht da war. Also habe ich mich entschlossen ihr einen Freund zu verschaffen. Der Gute war ungefähr ihr Alter und ein stattlicher Nymphensittichhahn. Leider ging das mächtig in die Hose. Drei Monate haben wir versucht, dass die beiden sich irgendwie näher kommen. Anfangs waren sie in getrennten Käfigen, welche nebeneinander standen, um sich langsam beschnuppern zu können. Doch alle Versuche misslangen und ich musste mehrmals dazwischen gehen, sonst hätte der Hahn Robin tot gebissen. Ich hatte ganz schön tiefe Wunden. Mir wurde klar, dass ich die beiden eher traumatisiere anstatt ihnen einen Gefallen zu tun und der Nymphensittichhahn zog zu seiner Vorbesitzerin, einer alten Dame, die den bissigen Burschen schon vermisst hatte, zurück. Also blieb ich Robins Hauptbezugspartner. Da ich noch studiere, konnte ich auch mehr Zeit mit Robin verbringen, als jemand, der arbeiten geht. Mit der Zeit wurde Robin dann auch wieder gelassener und schrie nicht mehr, wenn ich nicht da war. Vor ca zwei Monaten war dann der letzte Umzug und seitdem muss sie begonnen haben sich an den Flügelrändern zu knabbern (siehe oben). Ich habe es auch schon so geregelt, dass mein Vater oder mein Freund vorbeikommen und sich mit Robin beschäftigen, wenn ich mal den ganzen Tag nicht da bin. Sie hat auch jede Menge Zeug zum Beknabbern und Naschen im Käfig, welcher auch echt groß ist für einen Nymphie alleine. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll.
Vielleicht kann mir jemand von euch einen Rat geben! Entschuldigt diesen langen Text, ich wollte nur, dass ihr voll informiert seit zu Robin, um euch ein Bild von der Situation machen zu können.
Liebe Grüße,
Ronja