Mitte 2016 bekam Trulla die Diagnose Diabetes. Es war aufgefallen, dass sie sehr viel Wasser trank und dieses wieder erbrach. Zudem war ihr Kot sehr flüssig und die Pfützen wurden immer größer. Angetrocknet klebte das und glitzerte im Licht, was ich so nur von Limo kenne... Mit diesen Beobachtungen schlug ich bei unserer TÄ auf und mein Verdacht hatte sich leider bestätigt.
All die Monate waren immer mal wieder begleitet entweder von Unterzuckerung oder Überzuckerung, da es nicht möglich ist, einen Vogel genau auf das Medikament einzustellen. Blöd dabei ist, dass das ständig schwankt und teils unberechenbar ist. Bsp.: bei der Mauser oder/und Brutigkeit hat sie einen anderen Bedarf als sonst. Ich habe immer mein Bestes gegeben und oft half mir Trulla sogar dabei: sie zeigte deutlich an, wenn sie genug von der Medi (Glibenclamid) hatte oder wenn sie mehr wollte. Da sie das Medi freiwillig aus der Spritze nuckelt, ist das natürlich super zu handhaben. Anfangs waren es nur 2 Mal täglich, die letzte Zeit 3 Mal täglich, da die Dosis deutlich angehoben werden musste (ich meine, es wäre 3 Mal so hoch als anfangs, ist auch mit der TÄ abgesprochen). Damit waren wir immer sehr gut gefahren. Nur manchmal sah ich einfach die Zeichen nicht...
Einmal kam es zu einer schlimmen Unterzuckerung, die vermutlich schon morgens geschah. Sie futterte und trank den ganzen Tag nichts und als ich am späten Nachmittag nach Hause kam, war sie in einem sehr schlimmen Zustand. Sie war durch nichts mehr dazu zu bewegen, wieder zu futtern. Unsere Frau Doc päppelte sie über Nacht mit der Kropfsonde, aber sie wollte einfach nicht mehr selbst futtern. Ich holte sie auf Anraten der Doc als letzte Möglichkeit dann nach Hause und sie futterte tatsächlich (durch Charly animiert) und eben weil sie durch die Zwangsfütterung wieder etwas besser bei Kräften war.
Ein anderes Mal war sie überzuckert. Sie soff so viel Wasser in sich hinein (hatte ich leider nicht mitbekommen), dass es in hohem Bogen und nach allen Seiten nur so aus ihr heraus spritzte. Anschließend würgte sie trotz leerem Kropf anhaltend und es wollte sich einfach nicht wieder beruhigen. So gab ich ihr in meiner Not Nux Vomica und das Erbrechen hörte direkt auf. Es war ein Samstag und noch dazu Sommerfest in meiner TA-Praxis. Nachdem sie dann zum Glück wieder gefuttert hatte und fitter wurde, zog ich nach etlichen Nachrichten mit der TÄ fix los, um einen Medigabe-Futter-Plan mit ihr auszuhecken und natürlich auch ein bisschen Sommerfest genießen.
In der darauf folgenden Zeit weckte ich sie morgens 5.30 - 6.00 Uhr, wo es noch stockdunkel ist und bis zur Futteraufnahme noch viel zu viel Zeit. Bisher gabs Medis nämlich immer im Schummerlicht und ohne Futter. Sie sollte aber direkt mit der Medi auch was futtern, da sonst der Unterzucker drohte. Wenn sie mal nicht futtern wollte, gab ich ihr Haferwasser (Haferflocken in warmem Wasser angesetzt und abgesiebt, auf eine Spritze aufgezogen). So ging das wieder eine Weile richtig gut.
Am letzten Wochenende allerdings gefiel sie mir wieder GAR nicht und ich dachte natürlich spontan wieder, dass ihr Zuckerhaushalt aus dem Gleichgewicht sein wird. Ich tat Samstag wie immer und horchte auch auf ihre Zeichen. Komisch war allerdings, dass sie weder trank noch futterte und auch nicht gekrault werden wollte. Ihr Kot wurde immer weniger wässrig (sonst riesen Pfützen), dafür aber sehr grün. Sie sonderte sich richtig ab und wollte von mir nichts wissen, was bei ihr sehr ungewöhnlich ist. Stellenweise sah es nach Unter- und dann wieder nach Überzucker (wie oben beschrieben) aus und da ich völlig überfordert war, kontaktierte ich meine TÄ. Sonntag futterte sie aber wieder, putzte sich und war wieder aktiver. So beschlossen wir, noch den Montag abzuwarten. Am Abend nach der Arbeit fand ich die ersten Körnchen im Kot, aber in die Praxis wars schon zu spät. Gleich heute morgen rief ich deshalb an, verließ fluchtartig die Arbeit und brachte sie.
Im Kot wurde nichts Verdächtiges gefunden, wird aber die nächsten Tage mehrfach nochmal geprüft, z.B. ob vielleicht doch Megas im Spiel sind. Sie meinte, es könnte auch die Bauchspeicheldrüse sein, da sie schon öfters kurzzeitig sehr hellen Kot hatte, der darauf hindeutet. Diesmal war die Ausscheidung aber anders. So wurde sie noch geröntgt, aber auch hier war nichts direkt erkennbar, was der Auslöser sein könnte. Da sie aktuell nur noch Brei bekommen soll und ich arbeiten muss, blieb sie heute dort und ist über Nacht bei der TÄ zu Hause. Gegen Abend bekam ich die Nachricht, dass der Brei verdaut würde und sie auch munter sei. Das ist schonmal super!
Da wir keine Zeit haben, bekommt sie auch gleich ein AB. Enzyme wurden auch noch angesprochen. Alles Weitere wird sich noch zeigen.
Off Topic:
Ich bin gerade echt froh, dass ich wichteln kann, denn sonst würde ich vermutlich irre werden...