Ich möchte hier von Polly berichten die nach einem Unfall (?) einen Rabenschnabelbein Bruch erlitt und dieser sich dann ganz anders entwickelte.
Am 1. April muss unsere Nymphendame Polly wohl irgendwo dagegen geflogen sein oder unglücklich sich dabei gestoßen haben.... ich weiß es nicht, denn wir hatten weder etwas auffälliges gesehen noch gehört.
Am Abend saß sie etwas still auf ihrer Korkplatte, ist aber ganz normal dann am Abend auf ihren Schlafplatz geflogen.
Am nächsten Tag saß Polly lange auf dem einen Platz.... ihr Ehehahn Moritz setzte sich schützend vor sie - da wusste ich das etwas nicht stimmte.
Polly konnte plötzlich nicht mehr fliegen und stürzte ab.
Wir haben sie dann sofort zum VK TA gebracht.
Bei der Untersuchung spuckte Polly plötzlich sehr viel Blut.... der Arzt setzte sie sofort in ein Sauerstoffzelt und gab ihr später eine Infusion etc... Untersuchungen konnten wegen dem schlechten Zustand erst später gemacht werden.
Bei Polly wurde dann ein Rabenschnabelbein Bruch diagnostiziert der sehr kompliziert war.
Er war nicht nur gebrochen, sondern dieser bohrte sich in den einen Lugenfügel und verletzte ihn..... zudem war die Bruchstelle auch sehr weit auseinander.
Der Bruch konnte man leider nicht korrigieren
Die ersten Tage ließen wir Polly stationär in der Klinik..... dort stand sie unter Beobachtung und wurde auch wegen der Infektionsgefahr mit AB und Schmerzmittel versorgt.
Nach der ersten kritischen Zeit durften wir Polly dann nach Hause holen..... aus Ärztlicher Sicht war die Behandlung soweit abgeschlossen.
Nach solch einem komplizierten Bruch ist die Flugfähigkeit eigentlich gleich null..... kleinere Strecken ( 1 - 2 Meter ) können wohl noch gehen, vom Boden auffliegen "nicht"!
Die Therapie für Zuhause war einfach...... Flugverbot/Käfigarrest ( in einem kleinem Käfig ) und Nekton MSA für die Knochenbildung/-heilung und natürlich das PT12 wegen dem AB.
Polly blieb doppelt solange drin wie verordnet.... sicher war sicher - also vom 2 April bis zum morgen des 25. April hatte Polly Käfigruhe
Nachdem Polly dann das erste mal wieder raus durfte.... konnte sie sogar wieder fliegen, sie schaffte es sogar von unten nach oben zu fliegen - das ist bei so einem Bruch eigentlich schon ein kleines Wunder !!!
Zwei Tage war alles gut.... dann fing sie an immer weniger zu essen bis sie die Nahrung fast ganz einstellte bzw. man sah das sie essen wollte es aber ihr Probleme bereitete.
Am 29. April sind wir dann zum TA gefahren wo sie wieder untersucht wurde..... sie hatte 6 gr. abgenommen und das war zu viel.
So musste sie dann für weitere Untersuchungen und zur Zufütterung wieder in der Tierklinik bleiben..... diesmal hatte sie aber ihren Ehehahn zur Unterstützung dabei, was sehr wichtig für die Therapie/Genesung war/ist.
Bei den Untersuchungen stellte sich dann heraus, das der Kallus ( Neubildung an Knochensubstanz ) sich extrem verdickt hatte und dieser drückt nun auf die Lunge und die Luftsäcke, was ihr mitunter als Probleme mit der Atmung bereitet.
Polly musste nochmals 11 Tage stationär behandelt werden.
Durch diesen Druck spuckte/erbrach Polly des öfteren und der Schleim bzw. der Schaum der sich bei ihr am/im Schnabel bildete.... musste abgesaugt werden.
Am Montag den 9. Mai 16 konnten wir die beiden wieder nach Hause holen.
Polly geht es den Umständen entsprechend gut......
Dieser Kallus bildet sich nun ganz langsam wieder zurück...... vom 9. Mai aus gerechnet sollten in ungefähr 6 Wochen dieser Kallus sich soweit zurück gebildet haben, das die Atemprobleme und der Druck auf Lunge/Luftsäcke abgebaut sind.
Die Atemprobleme treten zu ganz unterschiedlichen Zeiten auf.... wir konnten auch keinen Zusammenhang feststellen, der nach dem Essen/Trinken oder wenn sie etwas lebhafter in ihrem Krankenkäfig geklettert ist, aufgetreten ist.
Der TA hat nun "nicht" direkt Käfigruhe verordnet...... er meint sie würde schon von selbst wissen/erkennen was sie sich zumuten können.
Eigentlich ist unsere Polly auch vernünftig und als sie das erste mal merkte das sie nicht fliegen kann.... bewegte sich sich nur durch das klettern fort.
Es ist nun meine alleinige Entscheidung sie weiterhin im (größeren) Krankenkäfig zu belassen.... ich denke man weiß halt nie ob sie nicht "doch" mal fliegen würde und je nachdem von welchem Standort aus sie fallen würde.... könnte evtl. Hämatome etc... den jetzigen Heilungsprozess verzögern.
Heute morgen hatte sie bei uns nun den schlimmsten Anfall von Atemnot, der ca. gut über 1 Std. ging.
Nun hat sie seid fast 7 Std. keine Probleme mehr und ist ganz munter und ißt auch schön.
Es ist, bis der Kallus sich zurück bildet, wichtig das man den Vögel weiche Nahrung ( Brokkoli, geaspelte Karotten, Kartoffeln, Ei, Reis, Nudeln... also gegartes Gemüse etc... alles was sie gerne essen ) anbietet, aber auch das ganz normale Körnerfutter. Kolbenhirse sind weich und können gut gegessen werden.
Weiterhin sollte man darauf achten das sie mit den nötigen Vitaminen/Mineralstoffen versorgt werden.
Polly bekam zwei mal in sehr kurzen Abständen ein starkes AB und da ist es dann auch sehr WICHTIG das dass PT12 in einem Zeitraum von 14 Tagen unbedingt gegeben werden muss !!!
Abwechselnd bekommt Polly das Nekton MSA für die Knochenbildung/-stabilisierung und das Korvimin über das Essen.... ins Trinkwasser bekommt sie einmal Wöchentlich Vitamin K1 und Vitamin B komplex .
Zwei Video's zu dieser Atemnot habe ich in meinem Kranken Thread drin
R
Polly hat viel Blut gespuckt!