Diskussion über: Eine Kortisonspritze und was danach kam

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  • Liebe Martina,


    vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen Erfahrungsbericht und Deine ausführliche Recherche.
    Ich selbst stehe Kortison nicht so aufgeschlossen gegenüber und hätte schon Angst um jeden Vogel, der ggf. damit behandelt werden soll. Lese ich Deine Erfahrungen, so hast Du auch um Deinen Nymphensittich bangen müssen. Ich denke schon, dass es in Notfällen durchaus eingesetzt werden kann und sollte, doch wie es letztendlich auf den jeweiligen Vogel wirkt, das kann sicher nicht einmal der Tierarzt sagen und mich würde dies sehr beunruhigen.


    Ich würde doch sehr genau abwägen, ob ich Kortison spritzen lassen würde oder nicht doch eher zu einer Alternative greifen würde. Voraussetzung ist natürlich, dass der Tierarzt einem auch genau sagt, WAS er da denn gegeben hat oder beabsichtigt zu spritzen.


    Ich habe ehrlich gesagt noch nicht allzu viele Diskussionen in Vogelforen über Kortison gelesen, grundsätzlich finde ich es aber ok, darauf hinzuweisen, dass man hier etwas vorsichtiger im Umgang sein sollte, wenn man es Vögeln verabreicht, denn ich denke schon, dass es mit Bedacht gegeben werden sollte!

    Viele Grüße von Gwenny mit Poldi, Lumi, Coco & Kiko 🪶
    :herz: Elmo - 08.09.2010 :herz: Wendy - 08.01.2017 :herz: Bino - 09.04.2017 :herz: Mimi - 11.09.2023 :herz:

  • Hallo Martina,


    vielen Dank für die wissenschaftliche Studie, die du hier betrieben hast. Sehr interessant!


    Mir wurde von zwei als sehr vk bekannte TÄ folgendes zu Kortison gesagt:


    Fall 1: Nymph hat hochgradige Atemnot aufgrund von Aspergillose (leider daran gestorben), in diesem Fall wurde mit Kortison inhaliert, da die Lunge dringend abschwellen muss, damit das Tier Luft bekommt. Es wird erwähnt, dass Kortison (hier wohl gemeint: zum Inhalieren) nur letztes Mittel der Wahl darstellt.


    Fall 2: Nymph leidet seit Monaten an einem teilweise blutigem Exzem unter einem Flügel. Verschiedene Labortests haben nur wenig aufschlussreiches ergeben, es wurde AB oral gegeben, gecremt und verschiedene Salben anderer Art ausprobiert. Da ich Zinksalbe selbständig aufgetragen habe, wurde vom TA erwähnt, dass man nie kortisonhaltige Salbe bei Nymphen verwenden dürfte. Zitat: "Dann ist das Exzem zwar vielleicht weg, aber was hat das für einen Sinn, wenn die Nebenniere ihren Geist aufgibt?"
    Ich nehme an, dass dabei davon ausgegangen wird, dass das Tier die Creme oral aufnimmt.


    Als letztes Mittel. bzw. um Schlimmeres zu verhindern, würde ich Kortison zulassen, sonst sicherheitshalber vermutlich nicht. Aber das muss jeder selbst entscheiden.

    Annika


    ohne Nymphen im Haus, aber fünf ehemals eigenen verstreut in Deutschland
    und Jonathan, Francis, Sydney und Artorius für immer im Herzen

  • Hallo Martina,


    vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht :blumen: . Da hast du dir ja wirklich sehr viel Arbeit gemacht. Toll, dass du das mit uns teilst :top: !


    Am allermeisten freut mich aber, dass es Shanti wieder richtig gut geht =) . Das ist doch das Wichtigste.


    Zitat

    Natürlich ist es wichtig, sich als Vogelhalter zu informieren und nicht blindlings eine Tierarzt-Praxis zu betreten. Das Lesen in einem Fachbuch ersetzt jedoch nicht ein jahreslanges Studium und schon gar nicht die praktische Ausbildung. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass den Usern, die unseren Rat suchen nicht unnötig Angst gemacht wird.


    Das sehe ich genauso, doch ist das eine ständige Gratwanderung. Ist man nicht deutlich genug wird eben doch nur allzu häufig blindlinks dem Tierarzt vertraut, obwohl die ein oder andere kritische Frage angebracht wäre, nur um es auch zu verstehen. Davon hätten dann auch alle etwas.


    Schreibt man es sehr hart und deutlich, kommt Panik auf und der Halter traut sich womöglich gar nicht ein notwendiges Medikament zu geben und gibt im Extremfall gar nichts und das Tier stirbt dann auch. Die Namen gewisser Mittel sind da ja durchaus austauschbar.


    Es ist wie immer: Je mehr man weiß um so mehr Gedanken macht man sich auch. Das kann manchmal sehr gut sein, aber manchmal auch kontraproduktiv. Wenn die Information und die Sorge um die Gabe gewisser Mittel dazu führt, dass User sich mehrere Meinungen von anerkannt vogelkundigen Tierärzten einholen, dann finde ich, dass schon viel gewonnen ist.


    Führt das was geschrieben wird, dazu, dass ein Halter gar kein Medikament gibt und einen oder auch mehrere Tage abwartet, um sich zu informieren und erkundigen und damit das Leben des Tiers gefährdet wird, dann war das wohl nicht im Sinne derjenigen, die Infos gepostet haben und erst recht nicht im Sinne des Vogels :hmm: .

    Liebe Grüße :winke:
    Susi und das vereinte Staubwedel Fluggeschwader Luzie, Luke, Justus, Luise und Lili
    Für immer im Herzen :herz: Paula - 02.03.2010 * Pepe - 09.03.2010 * Maxi - 19.07.2012 * Ella - 14.09.2016 * Sunshine - 23.09.2018 * Chilli - 18.11.2019 * Coco - 07.04.2023 * Emma - 17.04.2023 * Dienstag - 29.11.2023 :herz:


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  • Hallo Martina,


    wow, da hast du dich aber intensiv damit beschäftigt. Danke für deinen Bericht :blumen: .


    Aus meiner Erfahrung hier im Forum fürchte ich eben, dass einige der Dinge, die dort stehen, so manchem Tierarzt, der einem Nymphie eine Kortisonspritze verpasst, nicht bekannt sind. Interessant fand ich vor allem:


    Zitat

    Von Vorteil sei es, wenn vor dem Einsatz von Kortison der Immunstatus des Vogels bekannt ist. Durch eine Leukozytenzählung können Anzahl und Aktivität der Entzündungszellen beurteilt werden. Wenn bereits (zu) wenig Leukozyten (Leukopenie), speziell Lymphozyten vorhanden sind, sollte von einem Kortisoneinsatz abgesehen werden.


    Häufig erlebt man ja, dass Kortison in absoluten Notfällen gegeben wird, und da ist wahrscheinlich dann auch keine Zeit für eine vorherige Bestimmung der angesprochenen Blutwerte. Und vielleicht erklärt es ja auch, warum es in einigen Fällen so schwerwiegende Folgen bei einer Kortisonbehandlung gegeben hat.
    Dann war wohl entweder der Vogel schon zu geschwächt, oder die Dosis möglicherweise falsch berechnet :seufz: .

    Liebe Grüße von
    Monika mit Zorro :top: und Sonny :cool2:

  • Na, ja, man darf sich auch nichts vormachen. Wenn Kortison als Mittel der letzten Wahl gegeben wird, dann sieht es einfach schlecht für den Vogel aus - mit oder ohne Kortison. Wenn man es aber in anderen Fällen einsetzt, dann wird der Vogel jedes Medikament und jede Behandlung ohnehin besser verkraften.


    Ich weiß nicht, kennt denn jemand Fälle, wo Kortison bei einem geschwächten Vogel eingesetzt wurde und er es überlebt hat? Ich habe jetzt nur einen weiteren Fall im Kopf, der ähnlich liegt wie der von Shandi. Dort war es eine nicht heilende offene Wunde und somit auch nicht "Mittel der letzten Wahl".

    Liebe Grüße :winke:
    Susi und das vereinte Staubwedel Fluggeschwader Luzie, Luke, Justus, Luise und Lili
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  • Martina, vielen Dank für Deine super ausführlichen Bericht, den ich sehr interessant finde :blumen::blumen::blumen: Klasse, daß Du Dir diese Arbeit angetan hast und soviel TA´s dazu befragt hast. Davon können sicherlich viele Leser profitieren :)

    Sabine mit Mila als Bodenpersonal :verliebt:

  • Ein interessanter Bericht und eine wahre Fleißarbeit! Aber skeptisch bleibe ich trotzdem, was Kortison angeht.
    In diesem Fall lag ja keine schwerwiegende Gesundheitsstörung vor. Der Vogel wäre wohl auch ohne Behandlung und vorallem ohne Kortison wieder gesund geworden. Für mich wäre Metacam (wenn überhaupt) das Mittel der Wahl gewesen.
    Ich finde, die Kortisonbehandlung durch den Tierarzt war ein unötiges Risiko.
    Was die Ausführungen zu veralteter Fachliteratur und der Fortbildung der Tierärzte angeht - da bin ich auch eher skeptisch. Der Begriff "Fortbildung" kann ja ein weites Feld umfassen und es kommt wohl auch immer darauf an, von wem die Fortbildung organisiert wird und was davon wirklich hängen bleibt. Tierärzte sind halt auch nur Menschen.

    Viele Grüße,


    Addi

  • Es kommt immer darauf an ob b.z.w. wie schwer ein Vogel erkrankt ist.... und ich denke, hier fängt das grosse Problem schon an.
    Das unsere Vögel ( mag es durch die Überzüchtung oder falscher Ernährung etc.. kommen ) sehr anfällig für Nieren-, Leber- und Herzerkrankungen sind, ist vielen bekannt.


    Und genauso bekannt ist es auch, das viele Vögel unter solchen Erkrankungen leiden von denen der Halter gar nichts weiss..... und das ist wohl das noch schlimmere Übel, denn der Vogel wird innerlich für Gesund empfunden und dadurch, selbst beim verabreichen von nur Schmerzmitteln, oftmals schon dieser Gefahr einer falschen Dosierung gefährdet.


    Der Bericht mag ja interessant sein.... für mich ließ er sich jedoch so, wie wenn man hier das verabreichte Mittel "Kordinson" verteitigen tut.
    Dieses finde ich falsch.... Kordison ist und bleibt umstritten und sollte keinesfalls, auch nicht ein klein wenig, so dargestellt werden das man es "eventuell vielleicht" mal verabreicht.


    Einen Hinweis auf den "Nutzen von Kordisonhaltigen Medikamenten" kann man geben.... jedoch sollte dann ausdrücklich dabeistehen das "nur der behandelnde Fachtierarzt" der den Vogel auch kennt und die Behandlungen bisweilen durchführte, dieses eventuell anwenden könnte/darf !


    Hat sich denn einmal jrgendwo ein Fachtierarzt für Vögel sich öffentlich ( auf Hompagen, medizinischen Büchern/Zeitschriften etc... ) zu dem Thema "Kordisonverabreichung für Vögel" geäussert ???
    Ich selbst habe dazu noch nichts nennenswerte dazu gefunden und werde deshalb auch nichts in der Richtung an Wirksamkeit und Nutzen von Behandlungen an Vögel mit Kordison glauben oder gutheissen.


    Meine kl. Cora ist auf Grund dieser Spritze mit Kordison erblindet.... auch mich hatte die TÄ (die aus der Uni Leipzig kam) nicht darüber informiert das Sie es gespritzt hatte - bekam es durch Zufall herraus als es mir die Arzthelferin auf meine Anfrage nach dem Medikamentennamen sagte.

    Gleiches Recht für alle!
    6 Kaputte Bandscheiben.... schmerzen in meinen Knochen... schmerzen hier u. da.... mein Facharzt hilft mir!
    Ich weiß was Schmerz heißt... und andere bestimmt auch!
    Und weil ich zu 101% weiß, das wenn einer meiner Vögel eine Verletzung, Krankheit o. Schmerzen hat, er genauso fühlt u. leidet wie ich.... bekommt auch dieser "ohne wenn und aber" eine sofortige Fachärtzliche Behandlung von einem VK TA!
    Küsschen von Elli und den 6 Rotbäckchen :herz:

  • Ich denke nicht, dass es Martina darum ging etwas zu verteidigen, sondern eher um die schwarz-weiß-Malerei und die Panikmache, die immer gerne in Foren oder von einigen Usern betrieben wird. Aber Tiermedizin hat in den Foren eben auch keiner studiert. Im besten Fall berichtet jeder nur von seinen Erfahrungen oder schaut in die Fachliteratur. Und selbst ein TA könnte aus der Ferne eben nur sehr bedingt sagen, was er in einem im Forum vorgestellten Fall tun würde, hat er das Tier doch auch nicht selbst gesehen.

    Liebe Grüße :winke:
    Susi und das vereinte Staubwedel Fluggeschwader Luzie, Luke, Justus, Luise und Lili
    Für immer im Herzen :herz: Paula - 02.03.2010 * Pepe - 09.03.2010 * Maxi - 19.07.2012 * Ella - 14.09.2016 * Sunshine - 23.09.2018 * Chilli - 18.11.2019 * Coco - 07.04.2023 * Emma - 17.04.2023 * Dienstag - 29.11.2023 :herz:


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  • Mir ging es nur darum, ob die in den Foren grundsätzliche Verteufelung von Kortison berechtigt ist oder nicht. Denn niemand von uns Usern hat ein abgeschlossenes Veterinärmedizinstudium und darf es sich deshalb meiner Meinung nach nicht erlauben, so zu tun als ob. Prophezeihungen über den Zustand des Vogels nach der Kortisongabe (Zitat aus einem Wellensittich Forum: "Dein Vogel stirbt nun an einem Nierenversagen"), die an den Haaren herbeigezogen sind, jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren und nur auf Hören-Sagen beruhen, sind unverantwortlich!


    Meine Befragung der vk TA zeigte, dass Kortison durchaus angewendet darf, wenn auch unter strenger Indikation (aber das steht ja alles in meinem Bericht ;) ). Jedem Vogelhalter ist es selbst überlassen, ob er dem Rat seines Tierarztes folgt und seinem Tier Kortison verabreichen lässt oder nicht. Ich denke, mein Bericht war neutral verfasst und verteidigt Kortison nicht, verteufelt es aber auch nicht.


    Elli, Coras Krankengeschichte hab ich damals verfolgt und als meine Shandi die Kortisonspritze bekam, befürchtete ich, auch sie würde erblinden. Ist Cora obduziert worden oder nimmst du nur an, dass sie Aufgrund des Kortisons erblindet ist?

    Liebe Grüße von Martina

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