Hallöchen Ihr Lieben
Mein kleiner Schatz ist leider letztes Jahr von mir gegangen, ich möchte ihn dennoch kurz Vorstellen, da er mich einfach mein ganzes Leben begleitet hat.
Als ich 5 Jahre war, brachten meine Eltern einen Federbausch aus der Zoohandlung heim.
Jahrelang hatte ich wirklich Angst vor ihm, da er meinen Vater am ersten Tag so fest gekniffen hatte, dass er am Finger blutete ( zumindest habe ich dieses Bild immer mit ihm in Verbindung gebracht)
Da meine Eltern zu dem Zeitpunkt leider nicht das perfekteste Deutsch gesprochen haben, haben sie sich von dem Zoofachhändler viele Sachen falsch erklären lassen.
Max (mein Racker) hatte einen viel zu kleinen Käfig und das Fliegen war auch nicht Möglich, da vor seinem Käfig eine große Couch stand die ihn sehr unsicher machten. Das Landen beherrschte er Perfekt.
Mit 11 Jahren kam mein Interesse an ihm. Ich las mehrere Bücher und durchforschte das Internet und immer und immer mehr traute ich mich zu machen.
Zuerst kam ich immer öfter in seine Nähe, gewöhnte ihn ( soweit dies ging) an meine Hand, erst von außerhalb des Käfigs, dann auch von innen.
Irgendwann hatte ich ihn soweit, dass er zu mir auf den Finger kam, sobald mein Finger in der Nähe war.
Max ist leider nie wirklich zahm geworden, auch das kraulen mochte er gar nicht.
Aber von allen in meinem Haushalt war er am liebsten bei mir.
Da ich ja leider noch zuhause wohne, konnte ich ihm auch weder einen artgerechten Käfig, noch einen Spielkameraden dazuholen. Aber ich habe mein bestes gegeben ihm das Leben doch so schön zu gestalten wie es mir nur möglich war.
Der erste Gang zum Tierarzt war auch erst nach 16 Jahren da er chronischen Durchfall hatte. Des weiteren kam raus, das mein kleiner Schatz wohl ein Inzest Vogel war. Wie sie darauf kam? Max hatte eine Glatze hinter seinem Kamm, was die Tierärztin zum lachen brachte.
(Wirkt seltsam wenn man es nie anders kennt )
Da Max keine glatten Flächen mochte, war es auch mit dem Baden anders. Mein Vogel saß auf dem Käfig unter der Dusche ( Natürlich ein ganz schwacher strahl und er saß eher nebendran als untendrunter) und geduscht wurde auch nur, wenn ich 2-3 Minuten bei ihm saß und bisschen vor mich hin pfiff.
Letzten März fiel mir dann auf, dass er ein Auge offen und das andere geschlossen hielt, weshalb ich ihn über 1-2 Tage beobachtete. Er schien keine Schmerzen zu haben, reagierte aber auch nicht wenn das Auge leicht geöffnet war.
So ging es gleich zum Tierarzt und ab da lief alles schief.
Ich hatte zu viele Fehler gemacht bei einem 19 Jährigen Vogel.. zu lange Wartezeiten, sehr sommerlicher Tag, ein winziges Wartezimmer voller Hechelnder Hunde.
Stress, stress und nochmal stress.
Das Auge war leicht Entzündet was mit einer Creme am Auge innerhalb von 1-2 Tagen wieder besser geworden wäre.
Doch der entstandene Stress war dem kleinen Herzen zu viel.
Zuhause angekommen ging es ca eine halbe stunde gut, bis er Anfälle bekam. Er zitterte stark und schrie.. leider über mehrere Stunden, was einen weiteren Gang zum Arzt nicht vermeiden ließ.
Es war keine einfache Entscheidung, doch die Einzig richtige damit er nicht mehr leiden muss.
Selbst heute Schnürt es mir die Kehle zu, weil ich es komplett anders angehen hätte sollen und ich mache mir selber solche Vorwürfe.
Das erste halbe Jahr war regelrecht unerträglich, da wir (und nur meine Familie) wenn wir aus dem Aufzug kamen immer begrüßt wurden.
Wenn ich Heim kam und es dunkel war, war im Wohnzimmer immer das Licht für ihn an, was ja jetzt anders ist und es fühlt sich so falsch an, dass ich es selbst jetzt noch sehr oft anmache.
Er fehlt mir so sehr, dass ich selbst jetzt noch manchmal sein pfeifen höre.
Aktuell bin ich daher ohne Nymphi, doch ich werde mir, wenn ich ausziehe, eine Große Voliere mit einem Pärchen kaufen und ihnen ein riesen Zimmer für Ausflug bereithalten.
ps.: Sorry für diesen riesigen Text, aber es tat so gut das mal loszuwerden.
In meinem Bekanntenkreis kamen immer nur Sprüche wie " jetzt bist du endlich den Dreck( Staub, Körner, etc) los" und das hat mich so sehr Verletzt.